Menschen, die andere Menschen – vom Grossvater über den Ehepartner bis hin zu den eigenen (kranken oder behinderten) Kindern – betreuen, schreien nach dem Staat, bzw. nach dem Bund. Sie wollen – und das meinen sie mit dem «Staat» – Geld, mehr Geld für diese Betreuung. Nicht zu verwechseln mit der Pflege von Angehörigen.
Es gab mal eine Zeit…
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da betreuten die Menschen Kinder und Angehörige
aus Liebe oder Zuneigung
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da betreuten Menschen ihre Angehörigen aus
Pflicht- oder aus Verantwortungsbewusstsein
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da betreuten Menschen ihre Angehörigen aus Dankbarkeit.
Aus Dankbarkeit für alle Freude und alles Gute, das sie von den betreuten
Menschen geschenkt bekamen.
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da betreuten Menschen Angehörige, weil sie das
als Dienst an ihnen im Speziellen und an der Gesellschaft im Allgemeinen betrachteten.
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da betreuten Menschen andere Menschen, weil sie
für das Viele, das ihnen die Allgemeinheit, unsere Gesellschaft, schenkt, danke
sagen wollten; weil sie etwas vom Erhaltenen zurückgeben wollten.
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da betreuten Menschen andere Menschen, weil sie
das als Akt der christlichen Nächstenliebe betrachteten.
Diese Zeiten sind lange vorbei – so scheint es zumindest. Wer etwas für Andere tut, will dafür belohnt werden; nicht mit einem Lächeln, einem Dankeschön, einem Händedruck oder mit strahlenden Augen, sondern mit schnödem Geld. Mit dem Geld der anderen Menschen, der «Unbeteiligten». Unbeteiligt? Genau, denn die Fordernden gehen davon aus, dass alle anderen Menschen nicht so «selbstlos» ihre Zeit und Kraft für Andere einsetzten wie genau sie.
Was aber, wenn sie es dennoch tun, diese Anderen? Wenn sie im Gegensatz zu den Lauten einfach schweigen? Wenn sie einfach und selbstlos Menschen helfen im Bewusstsein, dass Menschenliebe für ein gutes (Zusammen-)Leben unabdingbar ist? Und dass wir alle von der Arbeit Anderer profitieren, täglich profitieren? Und dass nicht alle von ihnen uns ihre Arbeit in Rechnung stellen?
Was kommt als Nächstes? Stellen Freund und Freundin, Lebenspartner ihre Liebe auch bald gegenseitig in Rechnung, vierteljährlich? Wer den Menschen suggeriert, alles müsse einen Preis haben, denn alles habe einen Preis, der wird letztlich über diese Preise fallen. Das trifft auf Parteien genauso zu.
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