Wie immer, wenn sich die Medien im Sommerloch befinden, wird alles aufgegriffen, was sich irgendwie zu einer «Story» verwerten lässt. Das wissen inzwischen auch die PR-Berater der Politiker und diese selber. Und natürlich all jene, die gerne (wieder) einmal im Rampenlicht stehen möchten. Auch wenn dieses bloss von ein paar kleinen Not-Pfunzeln kommt.
Trumps Zollentscheid hat in der Schweiz diesbezüglich eine eigentliche Selbstdarstellungslawine ausgelöst. Krethi und Plethi, sowie alle, die sich gerne als «de» Krethi und «de» Plethi sehen, sind da in einer Art und Weise aktiv geworden, wie es selbst für das tiefste Sommerloch aussergewöhnlich ist.
Alt Bunderäte und -innen melden sich in grosser Zahl zu Wort, ebenso PR-Leute, Parteipolitiker, Parlamentsmitglieder, ehemalige (und erfolglose) Botschafter etc. Zwar wissen alle nicht, was und wie der Bundesrat wirklich verhandelt hat, aber sie würden es besser machen. Und sie wissen ganz genau, was nun zu tun wäre, würde man sie doch bloss machen lassen.
Das einzige, was sie offenbar nicht wissen, ist die Tatsache, wie peinlich das alles ist – nein, nicht für den Bundesrat, sondern für sie selber. Und das ist der Unterscheid zu «früher»: damals fürchtete man sich noch davor, in der Fasnachtszeitung zum Gaudi Aller durch den Kakao gezogen zu werden. Heute macht man sich selber, und das völlig freiwillig, zur eigenen Karikatur.
Da fragt sich männiglich: wie solle man diese Menschen im Herbst wieder ernst nehmen? Wo ist ihr wirkliches Interesse am Wohl unseres Landes geblieben? Glauben diese Besserwisser/innen wirklich, wir würden nicht sehen, dass der König völlig nackt ist?
Die Lehre daraus: nicht jeder, dem die Medien Zitate und Aufmerksamkeit schenken, kommt dabei «gross heraus». Die Medien kennen kein Mitleid – schon gar nicht, wenn sie das Sommerloch füllen müssen. Und: Ja, das betrifft auch die Alt Bundesräte. Würden sie schweigen, würden sie (allenfalls) weiterhin Respekt verdienen für ihre frühere Arbeit für unser Land.
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